Rund 54 Kilogramm Kartoffeln isst jeder Deutsche pro Jahr
Eine beachtliche Zahl: Um die 54 Kilogramm Kartoffeln isst jeder Bundesbürger laut Statistik pro Jahr. Die meisten Kartoffeln wurden 2023 in Niedersachsen angebaut, davor war Schleswig-Holstein der Spitzenreiter mit immerhin rund 6000 Hektar Anbaufläche. Bedarf an dem beliebten Nachtschattengewächs ist also reichlich da. Beliebtes Lebensmittel ist die Kartoffel auch bei den Foodsharern, denn sie hat einen großen Vorteil: Sie ist relativ lange haltbar und kann deshalb problemlos auch noch ein paar Tage nach der Rettung verteilt werden.
Grüne Stellen und Keime meiden
Die Liste der Nachtschattengewächse ist lang. Dazu gehören auch Tomaten, Auberginen und Paprika, aber mit einem großen Unterschied: Die Kartoffel ist eines der wenigen Produkte, die keinesfalls im Rohzustand verzehrt werden sollten. Das hat einen Grund: Ist die Kartoffel ungekocht, enthält sie eine stattliche Menge an Solanin, das für den Menschen leicht giftig ist. Für die Pflanze ist die Bildung von Solanin allerdings von Vorteil, denn sie schützt sich damit vor dem Befall von Pilzen, Bakterien sowie vor gefräßigen Insekten und Säugetieren. Vor allem in den grünen Stellen der Kartoffel und in solchen, die bereits austreiben, ist das Vorkommen an Solanin recht hoch und kann zu Übelkeit, Bauchschmerzen und einem brennenden Gefühl im Mund und Rachen führen.

Also aufgepasst bei der Rettung: Grüne und keimende Kartoffeln sollten nicht mehr verwertet werden. Selbst beim Kochen bleibt das Solanin noch erhalten und setzt sich im Kochwasser ab, weshalb gilt: Abschütten und nicht wiederverwerten.
Vitaminreiches Nachtschattengewächs
Wer all das berücksichtigt, dem steht einem leckeren Essen mit geretteten Kartoffeln nichts im Wege. Ob gekocht, frittiert als Pommes Frites, im Auflauf oder als Püree: Die Knolle des Erdapfels ist vielseitig verwendbar und als Beilage kaum wegzudenken. Dabei solltest du beachten, welche Eigenschaften die jeweilige Kartoffel hat. Manche sind mehligkochend, sie eignen sich bestens für Püree. Andere sind vorwiegend festkochend oder festkochend und deshalb prima für Aufläufe und Salate. Grundsätzlich gilt die Kartoffel als gesund, denn sie enthält fast kein Fett, dafür aber Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe, Stärke und Ballaststoffe. 100 Gramm Kartoffeln bieten außerdem fast 15 mg Vitamin C. Auch Kalium ist ausgesprochen hoch vertreten. Zu 77 Prozent besteht die Kartoffel allerdings aus Wasser und ist mit 77 Kalorien, ebenfalls pro 100 Gramm, kein Dickmacher. Zum Vergleich: Die gleiche Menge an Nudeln hat einen Brennwert, der fast doppelt so hoch ist.
Natürlich ist ein Auflauf mit Sahne, Schmand und Käse zum Überbacken keine Diät, aber die gekochte Kartoffel oder eine aus dem Backofen hält sich als Kalorienbombe in Grenzen. Lecker sind Pellkartoffeln, die, wie der Name schon sagt, mit der Schale gekocht werden. Um die Kalorienmenge nicht unnötig zu steigern, bietet sich eine fettarme Jogurt an, die gut mit Knoblauch und Schlangengurke als Tsatsiki zubereitet werden kann.
Mediterran mit Kräutern und Knoblauch
Beliebt und kalorienarm ist auch die Kartoffel aus dem Backofen. Am besten suchst du Kartoffeln aus, die ungefähr gleich groß sind. Auf einem leicht gefetteten Backblech oder in einer Auflaufform verteilen, wenn du magst, legst du ein paar geschälte und angeschnittene Knoblauchzehen dazu und/oder ein paar Zweige frischen Rosmarin. Das sorgt für ein mediterranes Aroma, wenn du das magst. Die Kartoffeln nun im Backofen bei 200 Grad weich werden lassen – je nach Größe dauert das 45 bis 60 Minuten. Bei sehr großen Backkartoffeln musst du natürlich mehr Zeit einplanen.

So zubereitet, ist die Kartoffel eine wunderbare Beilage zu einem zünftigen Grillabend und du hast damit nicht viel Arbeit, da du die Kartoffeln im Ofen einfach nur zwischendurch einmal wenden musst. Natürlich schmecken sie ohne Fleisch auch mit allen möglichen Dips, Kräuterquark und Tsatsiki.