Ein grüner Vitamin-C-Lieferant macht im Winter Furore
Gebraten, gekocht, gedünstet: Für Gemüse gibt es viele Zubereitungsmöglichkeiten – und die sind immer, wie sollte es beim Kochen anders sein – Geschmackssache. Rosenkohl ist, mit vielen anderen Kohlarten, eher ein beliebtes Wintergemüse als eine Sommerbeilage. In der kalten Jahreszeit begleitet er so manche Bratwurst oder Frikadelle. Was steckt drin in der kleinen grünen Knolle, die schon vor Jahrzehnten in Omas Garten wuchs?
Beliebte Beilage in der europäischen Küche
Als Beilage europäischer Gerichte ist Rosenkohl schon seit dem 19. Jahrhundert aus der Küche kaum noch wegzudenken. Früher wurde die Pflanze, die wild wuchs, als eher ungenießbar bezeichnet, da sie eine starte Note an Bitterstoffen besaß, die auch bei der Zubereitung nicht verflog. Gezielte Züchtungen, aus der eher unbeliebten und ungeliebten Pflanze eine wohlschmeckende Beilage zu machen, betrieben vornehmlich die Belgier mit Erfolg. Vor allem in Frankreich und den Niederlanden wird die Pflanze heute angebaut. Nur rund 15 Prozent des Angebots stammt aus Deutschland. Hochsaison hat die Knolle von Oktober bis Februar und landet deshalb gerade um diese Jahreszeit in unseren Beuteln, in denen wir die geretteten Lebensmittel abholen.
Wenn ihr regulär im Supermarkt kauft, achtet auf die Frische. Die zeigt sich in einer prallen Knolle ohne gelbe Blätter. Die Köpfe sollten fest geschlossen sein. Ein paar Tage hält sich der Kohl im Kühlschrank ganz gut, nicht aber neben Tomaten und Äpfeln. Sie fördern den Reifeprozess, was dem Kohl nicht gut bekommt. Unser geretteter Rosenkohl hat oft außen das eine oder andere gelbe Blättchen, das sorgfältig entfernt werden sollte. Den Strunk am besten vorher etwas kürzen, dann die gelben Außenblätter entfernen und den Strunk kreuzweise einschneiden. Das ist gut für einen gleichmäßigen Kochvorgang. 10 bis 15 Minuten Koch- oder Garzeit reichen aus, um ein noch etwas bissfestes und nicht matschiges Ergebnis zu bekommen.
In den kleinen Knöllchen steckt eine Menge Vitamin C, Kalium, Kalzium und Eisen. Hättest du das gewusst? Wenn du 100 Gramm Rosenkohl am Tag isst, nimmst du um die 100 Milligramm Vitamin C zu dir – das ist fast die doppelte Menge, die die bekannten Vitamin-C-Lieferanten wie Orangen und Zitronen enthalten.
Asia-Geschmack mit Sojasoße
Rosenkohl kann mehr als eine Beilage sein und eignet sich trotz aller europäischer Wurzeln für ein würziges asiatisches Hauptgericht. Dazu den Rosenkohl wie oben beschrieben putzen, die Röschen halbieren, ein bis zwei Möhren in Scheiben schneiden. Alles in etwas Öl in einer Pfanne anbraten, etwas Ingwer hinzugeben. Das Gemüse mit Sojasoße ablöschen, die sorgt für eine pikante Würze. Deckel auf die Pfanne und 10 bis 15 Minuten schmoren lassen. Wer mag, isst dazu einen gut duftenden Basmatireis, der sich mit der Sojasoße gut verträgt.
Hast du mehrere Beutel von dem leckeren Kohl gerettet und du weißt nicht, was du mit all den Knöllchen machen sollst: Behalte die Ruhe. Säubere die Röschen und blanchiere sie für 3 bis 4 Minuten in heißem Wasser. Danach mit möglichst eiskaltem Wasser abschrecken, so behält das Gemüse seine grüne Farbe. Abkühlen lassen und portionsweise, wie es gerade für dich und deine Familie angemessen ist, einfrieren. Wenn du wieder Lust auf die kleine Knolle hast, einfach das Gemüse aus dem Gefrierschrank holen, nicht auftauen und in heißes Wasser geben. Kochen, bis es seine gewünschte Festigkeit erreicht hat.
Als Suppe mit Kartoffeln?
Meine Tochter hat letztens aus meinen geretteten Lebensmitteln ganz spontan eine Rosenkohl-Kartoffel-Suppe gekocht. Dazu brauchst du eine in kleine Stücke geschnittene Zwiebel, die du in etwas Butter andünstet. Einen Beutel Rosenkohl putzen, 2 Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Beides in den Topf geben und mit rund 800 Milliliter Brühe aufgießen. Wenn das Gemüse gar ist, mit dem Pürierstab pürieren und 200 Milliliter Sahne hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss abschmecken. Lasst es euch schmecken.