Der blaue Schlankmacher

Ein farbiger Hingucker auf den Pfannkuchen, lecker verarbeitet als Marmelade oder einfach nur zum Naschen auf dem Teller: Die Blaubeere erfüllt gleich mehrere Attribute, denn sie schmeckt gleichzeitig süß, herb und etwas säuerlich, aber insgesamt „zurückhaltender“ als etwa Zitrusfrüchte. Deshalb ist sie noch längst kein Mauerblümchen, das sich verstecken muss. Lebensmittelretter finden immer mal wieder Pakete mit der blauen kleinen Frucht, die sich so vielseitig verarbeiten lässt. Dass ganz oft die Bezeichnung „Heidelbeere“ auf der Packung steht, sie aber der Blaubeere so ähnlich sieht, hat einen einfachen Grund: Je nach Region, in der das Obst angeboten wird, hat sie verschiedene Namen.

Blau und prall: Die Blaubeere ist gut einzufrieren.
Blau und prall: Die Blaubeere ist gut einzufrieren.

Der kleine Unterschied

Im Ruhrgebiet sprechen wir in der Hauptsache von der Blaubeere und damit vom Blaubeerpfannkuchen, trotzdem retten wir meist das, was als Heidelbeere, genauer Kulturheidelbeere, im Supermarkt gerettet wird. Die Kulturheidelbeere hat eine dickere Schale und helleres Fruchtfleisch als die Wildheidelbeere, die in der freien Natur geerntet wird. Die Kulturheidelbeere wird von Pflanzen geerntet, die gut und gerne bis zu zwei Meter groß werden. Sie hat, wie gesagt, ein helleres Fruchtfleisch und färbt weder Zähne, Zunge noch Hände blau. Und sie enthält weniger Kerne als die Heidelbeere, die irgendwo am Wegesrand geerntet wird.

Vitamin C, Zink, Kalium, Eisen und Folsäure machen das Obst zu einer gesunden Sache. Heidelbeeren sollen sogar blutdrucksenkend sein. Gründe genug, die kleinen blauen Kügelchen zu schätzen und aufzubewahren, wenn du sie nicht alle auf einmal vernaschen möchtest. Das ist einfach: Sortiere deine geretteten Heidelbeeren gut aus, alle prallen Früchte kommen auf ein Tablett, dass du gemeinsam mit dem Obst in den Gefrierschrank stellst. Innerhalb von zwei bis drei Stunden sind die Früchte gefroren. Du kannst sie nun in einen Gefrierbeutel oder eine Gefrierdose füllen und sie dann portionsweise nach deinem Bedarf entnehmen.

Heidel- und Blaubeeren setzen farbige Akzente. (Foto: Esther Hildebrandt)

Möchtest du gesund in den neuen Tag starten? Dann nimm etwas Quark, Jogurt und Müsli deiner Wahl. Im Salat sorgen die kleinen Früchte für ein süß-säuerliches Geschmackserlebnis und verleihen ihm eine besondere Note. Ob in Muffins, Desserts oder anderen süßen Gerichten: Heidelbeeren bereichern durch ihren „beerigen“ Geschmack so manches Gericht, das damit schnell zur Leibspeise werden kann.

Als Konfitüre sind Blaubeeren der echte Knaller. (Foto: Esther Hildebrandt)

Musst du auf deine Pfunde achten? Die Heidelbeere ist eher ein Schlank- als ein Dickmacher, denn sie bringt pro 100 Gramm lediglich 40 bis 60 Kalorien auf die Waage. Sie besteht zu 85 Gramm aus Wasser, 7 Gramm Kohlenhydrate kommen hinzu, 5 Gramm Ballaststoffe und je ein Gramm Fett und Eiweiß. 400 000 Tonnen Kulturheidelbeeren werden pro Jahr weltweit geerntet. Neben den USA zählen Polen und Deutschland zu den wichtigsten Anbaugebieten. Kein Wunder also, dass bei der Lebensmittelrettung die kleinen blauen Früchte immer mal wieder in die Kiste kommen. Werden sie nicht eingefroren, sollten sie schnell verarbeitet werden, denn sie schimmeln schnell – sogar bei leichten Minustemperaturen.