Mit den Kräutern ab ins Öl

Die vielseitigen Aromen sorgen für Geschmacksexplosionen

Thymian, Basilikum, Rosmarin: Kräuter gehören in die Küche wie das Salz in die Suppe. Der Reigen der Aromen ist vielseitig: mild, scharf oder auch fruchtig. Zuviel des Guten in die Pasta oder in den Salat ist deshalb nicht immer zielführend. Wohin also mit den leckeren Zutaten, wenn die Tomatensoße genug Basilikum bekommen hat und die Kartoffeln aus dem Ofen genug Rosmarin? Mit den übrigen Kräutern, die ihr oft genug rettet, könnt ihr tolle Öle herstellen, die sich lange halten und sich, „verpackt“ in eine dekorative Flasche oder ein Glas, bestens als hausgemachtes Mitbringsel eignen.

Kräuteröle sind schnell zubereitet. (Foto: Esther Hildebrandt)

Welches Aroma dein Öl bekommen soll, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Für Nudelliebhaber eignet sich Basilikum. Das Sonnenblumenöl ist milder im Geschmack als das Olivenöl, aber beides kann gut mit dem Kraut kombiniert werden. Auch Salatfreunde kommen mit einem Schuss des Öls auf ihre Kosten. Viele Rezepte empfehlen die Zugabe von etwas grobem Meersalz.

Stark im Geschmack

Stark im Geschmack sind mediterrane Öle, die aus mehreren Kräutern hergestellt werden. So vereinen sich Thymian, Rosmarin, Majoran und Oregano zu einer wundervollen Geschmacksexplosion und bereichern damit gedünsteten Fisch, gebratenes Fleisch oder sie sind eine gute Basis für eine Marinade. Achtet bei der Auswahl des Öls darauf, ob es für große Hitze im Bräter, Ofen oder auf dem Grill geeignet ist. Die südlichen Länder machen es uns vor: Ein Öl, bereichert mit frischen Kräutern, macht als Dip mit Brot Furore und ist eine einfache, aber schöne Vorspeise.

Erfrischend und gesund: Minze (Foto: Esther Hildebrandt)

Pfefferminz hat, wie alle anderen Kräuter auch, einen ganz eigenen Geschmack. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler und ist in vielen Lebensmittelmärkten frisch zu bekommen. Pfefferminzöl ist, wenn du den Geschmack magst, eine feine Zutat im Salat, aber es hilft vielleicht auch gegen das eine oder andere Zipperlein. Eine Inhalation mit dem Öl, vermischt mit Wasser, hilft bei einer verstopften Nase, beliebt ist es als Massagemittel, denn es sorgt für Entspannung. Pfefferminz ist als erfrischend und belebend bekannt und gilt als Muntermacher. In einer Duftlampe ist es gut aufgehoben und verströmt dann seinen unvergleichlichen Geruch.

Ein paar Regeln beachten

Egal, welchen Geschmack du bevorzugst: Bei der Herstellung deines Kräuteröls sind ein paar Grundsätze zu beachten. Wenn du dich entschließt, deine Kräuter zu waschen, müssen sie gut getrocknet werden, bevor es ab ins Öl geht, um Schimmelbildung zu vermeiden. In jedem Fall müssen alle schadhaften Stellen von den Blättern und Stängeln befreit werden. Die Aromen setzt du frei, indem du die Kräuter mit einem scharfen Messer oder einem Wiegemesser zerkleinerst. Ob du Salz hinzufügt, eine Zitrone oder eine Chilischote, hängt ganz von deinen Kochgewohnheiten ab. In jedem Fall müssen die Kräuter komplett mit dem von dir ausgewählten Öl bedeckt sein. Bei der Vorratshaltung gilt, was auch bei deiner Marmeladen-Herstellung wichtig ist: Das Glas oder die Flasche müssen möglichst steril und gut verschließbar sein.

Zubereitung mit Geduld

Bis dein hausgemachtes Öl in den Salat oder die Pastasauce kommt, braucht es ein bisschen Geduld, denn die Kräuter müssen ihre Aromen erst einmal für einige Wochen an das Öl abtreten. Das Öl mit der Minze solltest du vier bis 6 Wochen an einem hellen Ort stehen lassen, es dann sieben und in eine dunkle Flasche umfüllen, wo es dann noch einmal für 14 Tage ruht. Die anderen Öle sind nach circa drei Wochen essbar. Auch hier empfiehlt es sich, die Kräuter zu entfernen.