Erdbeere? Aber bitte mit Sahne

Mit den „frischen Früchtchen“ vielseitig ins Frühjahr starten

Ob bei den Griechen oder den Germanen: Um die Erdbeere rankt sich so manche göttliche Geschichte um Liebe, Ehe und Fruchtbarkeit. Wo sich Blut und Tränen der Aphrodite auf dem Boden miteinander vermischten, sollen nach der griechischen Mythologie die schmackhaften großen Früchte gewachsen sein. Früchte? So ganz stimmt das bei der Erdbeere mit dem botanischen Namen „Fragaria“ nicht. Nehmen wir es ganz streng, so ist die Erdbeere selbst eine Scheinfrucht, auf deren Oberfläche sich zahlreiche kleine „Nüsschen“ befinden, diese kleinen Körner, die der Samen der Erdbeere sind. Womit sie zur „Sammelnussfrucht“ wird.

Hauptsaison von Mai bis Juli

Sei’s drum: Die Erdbeere hat bei uns in Deutschland Hauptsaison im Mai und Juli und macht sich allein wegen ihrer tollen Farbe gut auf und in Torten sowie leckerem Dessert. Ob getrocknet im Müsli oder frisch als Zutat im grünen Salat: Ist die Erdbeere so richtig reif, sorgt sie für Geschmacksexplosionen und das richtige Sommer-Feeling. Dabei ist sie eine gesunde Sache, denn 100 Gramm kommen gerade mal auf 35 Kalorien. Hinzu kommt ein hoher Gehalt an Vitamin C und den Mineralstoffen, Kalium, Kalzium, Zink, Eisen, Kupfer. Gründe genug also, mit der Erdbeere gut umzugehen, wenn sie zu den zu rettenden Lebensmitteln gehört. Dabei kommen die Erdbeeren, die ihr schon im April rettet, oft aus Spanien oder Frankreich und sind also ein Import.

Erdbeeren in Hochsaison von Mai bis Juli (Foto: Esther Hildebrandt).

Gut säubern ist das A & O

Eine Druckstelle hier und Schimmelansatz da: Oft sind mehrere Kilo Erdbeeren zu sortieren. Die guten unter ihnen können maximal bis zu zwei Tage im Kühlschrank gelagert werden. Sie sollten vorsichtig in stehendem Wasser gewaschen werden, wobei der Stiel und die Kelchblätter erst nach dem Waschen abgeschnitten werden. Dann ist die Erdbeere fertig für den Verzehr. Mit etwas Zucker bestreut zieht sie viel Saft und ist so ein einfach zubereiteter, aber leckerer Nachtisch. Bitte mit Sahne? Geht auch.

Der Klassiker, wenn zu viele Erdbeeren gerettet werden, ist immer noch die Marmelade. Dazu müssen sie ganz besonders sorgfältig geputzt werden. Bei einem Verhältnis von Gelierzucker und Beere kommen mit einem Kilo Erdbeeren und 500 Gramm Gelierzucker fünf bis sechs Gläser (Größe Senfglas) schnell zusammen. Dazu Erdbeeren und Gelierzucker in einem Topf vermischen und gerne ein paar Stunden stehen lassen, denn so zieht die Mischung leckeren Fruchtsaft. Pürieren oder nicht? Das ist Geschmackssache. Den Saft einer Zitrone dazu und etwas Vanillezucker, aufkochen, rühren, ein paar Minuten köcheln lassen: Fertig ist ein toller Brötchenaufstrich. Warum Zitrone, fragst du dich? Meist werden sehr, sehr reife Erdbeeren gerettet, die mit zunehmender Reife ihr ohnehin nur sparsam vorhandenes Pektin abbauen. Das Pektin sorgt aber für eine gute Gelierfähigkeit. Die Zitrone enthält, im Gegensatz zur Erdbeere, viel Pektin und gleicht so das Defizit aus.

Gedörrt für ein leckeres Müsli

Hast du zu viele Erdbeeren und längst genug Marmelade hergestellt? Du kannst Erdbeeren auch supergut trocken, um sie dann als feine Zutat in deinem selbstgemachten Müsli zu verarbeiten. Das Trocknen an der Sonne ist eine energieeffiziente Methode, setzt aber zwei Tage Sonne am Stück voraus. Einfacher ist es mit einem sogenannten Dörrautomaten. Dort kannst du die Temperatur genau einstellen. 50 Grad sind gerade richtig, um das Vitamin C zu erhalten und um die Produktion von Bitterstoffen zu unterbinden. Die Erdbeeren verbleiben 14 bis 20 Stunden im Dörrautomat und sollten selbstverständlich vorher gesäubert und halbiert werden. Die Länge des Dörrvorgangs hängt von der Größe der „Früchte“ ab.